RUWA DIBE Diskontinuitätsbewehrung

Flächige Bauteile wie Platten und Scheiben werden in der Stahlbetonbauweise häufig über Rahmenecken kraftschlüssig miteinander verbunden. Diese sind meist stark beansprucht, müssen sorgsam bemessen und aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse sauber konstruktiv durchgebildet werden. Die Bewehrungsführung in den Rahmenecken wird in der Literatur kontrovers diskutiert und ist baupraktisch schwierig umsetzbar. Eine vollständige Übertragung des Tragwiderstands der angrenzenden Bauteile ist selten möglich.

Die RUWA DIBE Diskontinuitätsbewehrung (Rahmenknoten- und Plattenrandbewehrung) zielt auf ein einfaches, effizientes Bewehrungslayout, welches eine vollständige Übertragung des Tragwiderstands der angrenzenden Bauteile über die Rahmenecken ermöglicht. Das Tragverhalten dieser Rahmenecken wurde mit Bauteilversuchen experimentell verifiziert und ein zugehöriges Bemessungskonzept erarbeitet. Für die Stahlbetonbauweise resultiert ein wirtschaftliches und praxistaugliches Bewehrungslayout für Rahmenecken, wobei sich dasselbe Bewehrungslayout für öffnende wie auch schliessende Biegebeanspruchung eignet. Es stehen drei Typen mit fünf verschiedenen Stahlquerschnitten zur Verfügung: L-Typ, T-Typ und Typ D.

Versuche an der Fachhochschule Luzern zum L-Typ und T-Typ haben aufgezeigt, dass der plastische Biegewiderstand erreicht werden kann, wenn in der Rahmenecke eine ausreichende Schubbewehrung vorgesehen wird. Diese Schubbewehrung garantiert somit die Einhaltung der Vorgaben. Der D-Typ für freie Plattenränder wurde an Drillplatten getestet. Diese Versuche zeigen ebenfalls, dass mit der am Rand konzentrierten Schubbewehrung die Randquerkraft vollumfänglich abgetragen werden kann.

Mit der RUWA DIBE Diskontinuitätsbewehrung können die Ziele der 100 % Momenten- bzw. Querkraftübertragung für die in der Stahlbetonbauweise wichtigen Diskontinuitäten des Rahmenecks und des freien Plattenrandes vollumfänglich erreicht und übertroffen werden.