Wenn es brennt, ist auf RUWA Verlass!

Wir möchten in diesem Bericht aufzeigen, wie dank dem geprüften und zugelassenen Feuerwiderstand unserer Produkte das Tragwerk im Brandfall erfolgreich geschützt wird und Einstürze vermieden werden:

ebea KP hat sich über die Jahre auch ausserhalb der Schweiz etabliert und wird international in zahlreichen Projekten eingesetzt. In einem Wohngebäude in Vilnius, Litauen wurden unter anderem ebea KP-1100 eingesetzt für die thermische Trennung der Balkone. In der Rohbauphase erfolgte ein Brand durch eine Gasflasche, bei dem die Fassade und Balkone einer hohen Brandlast ausgesetzt waren. Durch den Brand nach Feierabend befanden sich glücklicherweise keine Personen im Baustellenbereich. Die Aussendämmung aus EPS (Expandiertes Polystyrol), wie in den nachfolgenden Fotos ersichtlich, wurde durch den Brand zerstört und verbrannte komplett. Die Balkonplatten, erst vor wenigen Wochen betoniert, waren ebenfalls dem Feuer und der Hitze ausgesetzt und an den Untersichten kam es zu Betonabplatzungen. Die eingebauten Kragplattenanschlüsse wurden mit Dämmmaterial Steinwolle ausgeliefert, die den Feuerwiderstand REI120 RF1 aufweisen und haben den Brand unbeschadet überstanden.

Können die Kragplattenanschlüsse weiterverwendet werden?
Nach dem Brand stellte sich die Frage, ob die Tragstruktur noch die notwendige Tragfähigkeit aufweist oder ob Sanierungs- oder sogar Abbruchmassnahmen in Erwägung gezogen werden müssten. Zusätzlich zur Prüfung der Tragstruktur durch ein externes Ingenieurbüro wurden die ebea KP Kragplattenanschlüsse vor Ort geprüft und die Dämmung an verschiedenen Orten unten und oben geöffnet. Die eingebauten Edelstahlkomponenten 1.4362 wiesen dabei keine Auffälligkeiten auf und die fehlende Anlauffarbe lässt darauf schliessen, dass die Temperaturen wie erwartet aus den Brandversuchen nicht über 200°C gestiegen sind. Die Steinwolle wies ebenfalls im inneren keine Brand- oder Hitzespuren auf.

Funktionsprüfung?
Durch das externe Ingenieurbüro wurde entschieden, die Balkone einer Belastungsprobe zu unterziehen. Durch Gewichte wurden die Balkonplatten dabei auf verschiedene Laststufen beschwert und die Deformationen gemessen. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Deformationen alle innerhalb der berechneten Werte zu liegen kommen und durch den Brand keine Verformungen aufgetreten sind.

Feuchtigkeitsschäden?
Durch die lange andauernden Löscharbeiten wurden die Anschlüsse einer grossen Wassermenge ausgesetzt. Beim öffnen der Dämmung konnte festgestellt werden, dass keine Feuchtigkeit eingedrungen ist und auch über die seitlichen Schnittflächen kein Wasser durch die Steinwolle aufgenommen wurde. Die eingesetzte Steinwolle weisst dabei eine hohe Dichte auf und entsprechende Robustheit gegen äussere Umwelteinflüsse. Die Steinwolle in ebea KP ist ausserdem kernhydrophobiert.

Ist Steinwolle als Dämmmaterial zu bevorzugen?
Die Kombination aus tiefer Wärmeleitfähigkeit und Nichtbrennbarkeit (Brandverhaltensgruppen RF1 [kein Brandbeitrag]) macht Steinwolle zu einem ausgezeichneten Dämmmateriel. Zudem ist Steinwolle ein mineralisches Produkt das ökologische Vorteile bietet. Künstliche Dämmstoffe, wie die ebenfalls in ebea KP lieferbaren XPS oder AluPUR, sind brennbar und müssen in allen Fällen mit Brandschutzplatten geschützt werden. Bei Versagen der Brandschutzplatten, weil z.B. beim Bau ein Lücke zwischen Beton und Element vorhanden ist durch schlechte Verdichtung, Absätzen oder unvorhergesehenen Einlagen, kann die Dämmung aber innerhalb kürzester Zeit verdampfen. Die Edelstahlkomponenten sind dann hohen Temperaturen ausgesetzt und verlieren teilweise ihre Festigkeiten. Aus diesem Grund hat sich die RUWA entschieden, den Feuerwiderstand bei brennbaren Dämmmaterialien mit Brandschutzplatten auf REI60 zu begrenzen.

Brandversuche und Zulassungen
Bei bis zu 1'200 Grad Celcius wurden unsere ebea KP Kragplattenanschlüsse und ebea QD Brandschutzmanschetten dem Brandtest unterzogen. Die Resultate der verschiedenen Brandversuche an der EMPA, aber auch ausländischen Prüflabors, sind die gültigen VKF-Anerkennungen.

ebea KP Kragplattenanschlüsse
Unserer Kragplattenanschlüsse wurden hinsichtlich der Feuerwiderstandsklasse überprüft. In den Versuchen wurde erfolgreich die Feuerwiderstandsklasse REI60 (XPS, FG, PUR) bzw. REI120 (SW) erreicht. Es gelten die VKF-Anerkennung Nr. 30891 und 30897. Die Kragplattenanschlüsse können bei allen Gebäudearten und Gebäudehöhen (inkl. Hochhäuser) angewendet werden. Ebenfalls sind die Feuerwiderstandsklassen für alle möglichen Elementkonfigurationen, inkl. Sondertypen gültig und anwendbar.

Der Feuerwiderstand wird bei den Dämmmaterialien XPS, FG und PUR mit entsprechenden Brandschutzplatten erreicht. Bei Steinwolle als Dämmmaterial sind keine Brandschutzplatten notwendig und die ausgezeichneten Eigenschaften der Steinwolle sind ausreichend, um den Feuerwiderstand zu erreichen.

Seit 01. Februar 2020 weisen unsere ebea KP Kragplattenanschlüsse ab Produktionswerk standardmässig Feuerwiderstand auf. Anschlüsse ohne Feuerwiderstand sind nicht mehr lieferbar. Mit dieser Vorgehensweise kommen wir der Anforderung des VKF entgegen, die ausser bei Einfamilienhäusern und «Gebäuden mit geringen Abmessungen» immer einen Feuerwiderstand von REI30 bis zu REI120 fordert. Auf diese Weise kann sich der Planer sicher sein, die Brandschutzanforderungen immer zu erfüllen. Es muss nur geprüft werden, ob eventuell ein Feuerwiderstand von >REI60 gefordert ist (z. B. Industrie und Gewerbe ab 11 m Höhe, alle Gebäudetypen ab 30 m Höhe). In diesen Ausnahmefällen muss zwingend Steinwolle als Dämmmaterial eingesetzt werden (REI120 RF1).

ebea QD Querkraftdorne
Die Brandschutzmanschetten unserer Querkraftdornsysteme wurden ebenfalls hinsichtlich der Feuerwiderstandsklasse überprüft. In den Versuchen wurde erfolgreich die Feuerwiderstandsklasse REI120 bestätigt. Es gilt die VKF-Anerkennung Nr. 30894. Die Brandschutzmanschetten können bei allen Gebäudearten und Gebäudehöhen (inkl. Hochhäuser) angewendet werden. Ebenfalls sind die Feuerwiderstandsklassen für alle lieferbaren Dorntypen und Brandschutzmanschetten gültig und anwendbar.

Erklärungen
Kragplattenanschlüsse wie auch Querkraftdorne sind Teil des Tragwerkes. Wegen ihrer statischen Funktion hat die VKF sie als Bauteile kategorisiert, die ihre Brandschutzwirkung als Gesamtkonstruktion erfüllen müssen. Die Brandschutzanforderungen an Bauteile richten sich nach der Gebäudehöhe und -nutzung die in drei Kategorien unterteilt sind: Gebäude geringer Höhe bis 11m; Gebäude mittlerer Höhe bis 30 m sowie Hochhäuser bis 100 m. Diese Höhendifferenzierung ist entscheidend bei der Beurteilung der Zulässigkeit: Während bei Hochhäusern ab 30 m Höhe nur Produkte der Brandverhaltensgruppe RF1 (Steinwolle) eingesetzt werden dürfen, sind bei allen anderen Gebäuden auch Bauteile mit Baustoffen der Brandverhaltensgruppen RF2 und RF3 zulässig (XPS, PUR, FG).

Brandversuche oder Simulationen?
Unsere Brandversuche haben gezeigt, dass nur mit realen Versuchen unter Hitzeeinwirkung alle Parameter und das Verhalten der Prüfkörper untersucht werden können und verlässliche Aussagen und Rückschlüsse gezogen werden können. Die teilweise nur mit Simulationsberechnungen erwirkten Zulassungen von erhältlichen Produkten können das Verhalten der Prüfkörper nicht vollständig umschreiben und die verschärften Zulassungsbedingungen des VKF sind aus unserer Sicht gerechtfertigt und führen zu einer höheren Sicherheit. Mit unseren Produkten erhalten Sie einen geprüften Feuerwiderstand, der den neusten Erkenntnissen und Zulassungsbedingungen entspricht.

Kurzübersicht

VKF-Anerkennungen (Zertifikate)
Nachfolgend finden Sie die gültigen VKF-Anerkennungen für ebea KP und ebea QD:

Gerne stehen wir Ihnen für Ihre Offertanfragen, Beratungen, Bemessungen und technischen Fragestellungen zu unseren ebea KP Kragplattenanschlüssen und ebea QD Querkraftdorne jederzeit zur Verfügung.

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